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Ready Player One…

…ist eine hochvirtuos inszenierte Anhäufung an Nichts, bisweilen grenzwertig doof, aber dabei durchgehend hochgradig süffig, amüsant, unterhaltsam.
Ich mag Spielberg ja meistens sehr (und bis auf ein paar Ausnahmen auch mehr als bei seinen Ausflügen ins Ernste), wenn er sich im Abenteuergenre austoben darf, weil er da einfach ein ungeschlagener Meister seines Fachs ist, der Actionplansequenzen, Slapstickeinlagen und spannende Settings mit einer Leichtigkeit aus dem Ärmel schüttelt, für die andere Filmschaffende lange stricken müssten. Und „Ready Player One“, dieser Nostalgie-Fiebertraum, gibt ihm ausreichend Raum zum Toben, wobei selbst der unvermeidliche Referenzen- und CGI-Overkill mich hier zum wahrscheinlich ersten Mal gar nicht wirklich gestört hat, weil die OASIS in dieser Film-Realität nun mal genau das ist, was sich in vielen anderen Filmen nur so anfühlt: eine Fake-Welt. Und spätestens, als der Film einen Ausflug in einen gänzlich anderen (besseren…) Film machte, saß ich tatsächlich mit offenem Mund da und habe das von Spielberg bekommen, was er mir schon zu „E.T.“– und „Jurassic Park“-Zeiten schenken konnte: aufrichtiges Staunen.
Wer einen anregenden Diskurs über Probleme und Chancen einer Gesellschaft, die in die VR flieht, sehen möchte, könnte hier nicht falscher sein. Wer aber für gut zweieinhalb Stunden mal das Hirn freimachen und ganz woanders sein will, ist hier sehr gut aufgehoben.

D.C.L.


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