…war in seiner ursprünglichen Skriptform ein völlig normales Psycho-Kammerspiel ohne jeden Franchise-Rattenschwanz, bis JJ Abrams beschloss, es irgendwie in die noch nicht wirklich weit ausgeführte Welt vom ollen Found-Footage-Thriller „Cloverfield“ zu pressen. Das tut dem Film nicht gut, nimmt es ihm doch eine entscheidende narrative Ebene, nämlich die Frage, ob die Apokalypse jenseits des Bunkers, in welchem 90 % der Handlung abläuft, wirklich stattfand oder ob sie nur ein geschicktes Konstrukt ist, um die beiden unfreiwillig eingesperrten Individuen in besagtem Bunker ruhig zu halten. Dass dieses Werk trotzdem über weite Strecken blendend funktioniert, verdankt es vor allem Mary Elizabeth Winstead, welche glaubwürdig schlau um die Wahrheit und ums Überleben kämpft, sowie einem entfesselten John Goodman, der wiederholt und scheinbar nahtlos zwischen liebenswertem Einsiedler und monströser Naturgewalt hin und her switchen kann und somit einmal mehr zeigt, was für ein durch und durch brillanter Schauspieler er ist.
Atmosphärisches Kammerspiel mit tollen Figuren, welches den „Cloverfield“-Rahmen nicht nur nicht bräuchte, sondern noch alle Hände voll zu tun hat, trotz dieses viel zu viel verratenden Korsetts nicht auseinanderzufallen.
D.C.L.