…dürfte endgültig das Vehikel sein, welches Charlize Theron völlig zurecht als einen der größten Actionstars unserer Zeit adelt. Wie sie sich im Herzstück des Filmes, einem grob geschätzt zwanzigminütigen Treppenhauskampf ohne erkennbaren Schnitt, mit der aggressiven Wucht eines Jason Statham durchboxt, virtuos scheinbar zufällig herumliegende Gegenstände zu Hilfe nimmt und dabei durchgehend glaubwürdig austeilt und einsteckt, das ist so roh und unterhaltsam, dass es allein schon einen Kinobesuch wert ist. Szenen wie diese können freilich ebenso wenig wie der muntere NdW-Soundtrack und das schön replizierte Mauerfall-Flair darüber hinwegtäuschen, dass „Atomic Blonde“ mitnichten der stylish-coole Actionspaß mit Buddy-Movie-Einlagen ist, den der Trailer versprach, dafür ist der Spionageplot viiiel zu ausufernd und verwirrend, dafür ist der Film eine Idee zu sehr an Malickscher Körperkunst interessiert und dafür läuft das Ganze storytechnisch einmal zu oft von durchaus fröhlichen Einlagen in sehr finstere, grenzwertig brutale Gefilde, ohne dabei aber die nötige Erdung zu besitzen, die Klassiker wie „Die drei Tage des Kondors“ o.ä. erst zu solchen machten.
D.C.L.