…findet seinen klaren Seelenverwandten bei Hanekes Abartigkeiten-Kabinett „Funny Games“, ist er doch ebenso unerbittlich, roh und schonungslos in der Schilderung von Macht- und Gewaltprozessen wie der Österreicher, wobei er sich unter‘m Strich nochmal als um einiges perfider herausstellt, weil hier der freie Wille auch und gerade der sogenannten Opfer theoretisch durchgehend vorhanden wäre und die sogenannten Täter nicht einmal wirklich tätig werden müssen, um die von ihnen herbeigesehnten Eskalationen in immer heftigere Dimensionen zu hieven, was das Regiedebüt von E. L. Katz als Kommentar auf eine Gesellschaft, die sich lieber gegenseitig auslöscht, statt kaputt zu machen, was sie wirklich kaputt macht – dies nur ein sehr salopp hingerotzter Deutungsansatz von vielen möglichen – durchaus an Substanz gewinnen lässt. Wie bei diesem narrativen Aufbau zu erwarten beginnt alles noch recht harmlos als Geschichte eines Systemverlierers, ersetzt dann langsam, aber sicher die dramatischen Momente durch die Mittel der schwarzen Komödie, um am Ende im blanken Grotesken-Horror zu enden.
Leichte Kost ist definitiv anders, aber wer sich nicht vor filmischen Werken scheut, die gerne auf mal etwas tiefer in den menschlichen Abgrund schauen, wird hier mit einer kleinen Perle des Genres belohnt.
D.C.L.