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Channel: The Cronicles of D.C.L. - Resurrection
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Moonlight (O-Ton)…

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…ist Schauspielkino von der reinsten, pursten, sinnlichsten Sorte, das sich durch Barry Jenkins Mut, die entscheidenden Sätze zugunsten von immer wieder atemberaubenden Stillen nicht aussprechen zu lassen und nicht selten die vermeintlichen Schlüsselszenen gerade nicht zu zeigen, voll und ganz auf seine Spielenden und ihre Fähigkeit verlassen muss, sich seelisch so weit geöffnet zu haben, dass ebendiese Stillen lauter sind als alles zuvor Gesagte und die Nachwirkungen der Momente, die nur in den Köpfen der Menschen vor der Leinwand existieren, glaubhaft und spürbar werden. Zudem benötigt dieser Film wie kaum ein zweiter ein Casting, dass die Entwicklung eines zarten Jungenkörpers zu einem alle(s) abwehrenden Bollwerk spürbar werden lassen muss, ohne dabei aus den Augen zu verlieren, dass tief in ebendiesem Körper noch derselbe sensible Mensch steckt wie zu Beginn.
Und meine Fresse, erreicht dieser Film ebendiese Ziele. Das sind nicht einfach nur Schauspieler, die ein und denselben Menschen spielen, das IST dieser Mensch in verschiedenen Etappen seines Lebens! Dieses kleine Wunder, verbunden mit durch die Bank weg grandiosem Spiel, das man inhalieren möchte, sowie der Tatsache, dass hier bei allen schonungslos gezeigten Schicksalsschlägen fast durchgehend das Gefühl heiter-melancholischer Sehnsucht überwiegt, lässt „Moonlight“ zu einem Meisterwerk werden, das an Preisen gar nicht genug gewinnen konnte.

D.C.L.


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